Die beiden Plätze werden städtebaulich wie architektonisch dominiert von den Gebäuden Wilhelm Riphahns und den Platzanlagen von Jürgen Hans Grümmer. Ziel ist hier keine neue, zusätzliche Form oder Formvielfalt konkurrierend zu addieren, sondern auf die vorhandenen Formen zu reagieren, die Maßstäblichkeit der Umgebung aufzunehmen. Die Ringform des Brunnes wird aufgegriffen und vervielfältigt - in vier große Sitzskulpturen, die sich auf dem Platz verteilen.
Die stark geometrisch, orthogonalen Formen der Platzgestaltung korrespondieren mit der Scharfkantigkeit und den dynamischen Winkeln der Gebäudekanten. Die Form des Ringes fügt sich völlig selbstverständlich in das Gesamtgefüge ein. Die pointiert gesetzten Bäume geben den Ort der Ringe vor und siehe da – die Orte der Bäume werden durch die Hinzufügung der Ringe sogar noch gesteigert. Die steigenden Durchmesser der Ringe ergeben zusammen mit dem Brunnen eine geordnete Systematik. Die Formgebung der unendlichen Sitzbank nimmt sich der dynamischen Formensprache der Gebäude an. Das Profil der Bank wird an den Durchgängen sichtbar. Nach außen ist die Formgebung und Profilierung der Bänke so gewählt, dass eine Leichtigkeit, ein schwebender Charakter entsteht, die dem denkmalgeschützten Umfeld Respekt zollt. Die abgeschrägten Flächen verleihen der Bank eine gewisse Eleganz und Eigenständigkeit. Die Abschrägung auch an der Innenseite hat zudem einen ergonomischen Nutzen. Die beiden möglichen Sitzpositionen verlangen vom Nutzer eine bewusste Entscheidung - in den Stadtraum gerichtet oder zum Baum als Zentrum des Ringes. Die Lichtlinie ist an der Innenseite in einer Schattenfuge versteckt, um den direkten Lichtaustritt unsichtbar und blendfrei zu gestalten. Die Form der Ringe wird so auch nachts sichtbar und markiert die Bäume als helle Sitzinseln im Stadtraum, als besonders atmosphärische Orte. Sie erzeugen als Kreisform eine gewisse Geborgenheit. Es entsteht eine neue Maßstäblichkeit, die in Kontrast zu den weitläufigen Platzformaten steht. Die Bäume dienen gleichzeitig als willkommener Schattenspender.
Nutzung
Außenmöblierung
Zeitraum
06/2018
07/2018
Bauherr
Bühnen Köln
Größe
6000qm
In Kooperation mit
Förder Landschaftsarchitekten